Top 5 im März: Auf Bärlauch-Mission

Foto: Jana Heck 

Endlich ist die Winterruhe vorbei! Jetzt beginnt die Zeit, in der ihr euch für’s Picknick wieder auf den Waldboden setzt und in der eure Hände, befreit von Handschuhen, nur darauf warten zu fühlen, zu werkeln und zu sammeln.

Du willst noch mehr Mikroabenteuer-Inspiration? Hier gibt es über 50 Ideen für’s ganze Jahr.

1. Bärlauch sammeln und draußen kochen

blühender Bärlauch
annca – pixabay.com

Jetzt gilt’s! Packt euch einen Jutebeutel ein und dann allemann immer der Nase nach zur nächstgelegenen Bärlauch-Sammelstelle. Auch wenn ihr mit der Bahn oder dem Auto dorthin fahrt lohnt es sich, das Ganze mit einer Wanderung zu verbinden. Denn die Wälder, in denen das leckere Kraut wächst, sind meist wunderschön. So richtig ausgebüxt wird’s dann, wenn ihr die gesammelten Leckereien gleich vor Ort in ein leckeres Outdoor-Gericht verwandelt, z.B. Spaghetti mit frischem Bärlauch – Viel Spaß!

Mehr über: Bärlauch

Immer der Nase nach! Bärlauch lässt sich unverkennbar an seinem starken Knoblauchgeruch erkennen. Spätestens beim Zerreiben der Blätter ist er dadurch nicht mehr mit dem giftigen Maiglöckchen oder der Herbstzeitlosen zu verwechseln. Bärlauch liebt schattige und feuchte Auwälder entlang von Bächen und Flüssen und bedeckt dort oft große Flächen. Am aromatischsten sind die Blätter bevor sich die weißen Blüten zeigen.

Bärlauch Blätter
CC BY-SA 3.0Wikimedia Commons

Einmal entdeckt, wird sich bei dir höchstwahrscheinlich schon nach kurzer Zeit ein regelrechter Sammeltrieb einstellen und du würdest das Zeug am liebsten auch noch in den Socken verstauen. Das können wir aus eigener Erfahrung sehr gut verstehen, aber bitte sammele trotzdem nur soviel, wie du und deine Familie essen könnt. Wichtig ist es auch zu wissen, ob du dich in einem Naturschutzgebiet befindest, denn dort ist das Bärlauch-Sammeln meist verboten.

2. Kröten-Taxi

Das besondere an der alljährlichen Wanderung der Erdkröten ist, dass sich fast alle Tiere auf einmal auf den Weg zu ihrem Laichgewässer machen. Und so legen Millionen von Kröten über mehrere Nächte hinweg weite, gefährliche Wege zurück – alles um zu dem Ort zu gelangen, an dem sie selbst geboren wurden.

Den Weg dahin finden sie instiktiv und orientieren sich am Mond, den Sternen, Gerüchen und Geräuschen. Dabei führt es die Kröten unter anderem auch über viel befahrene Straßen und in der Dunkelheit werden viele von ihnen überfahren.

Faszinierende Kröte (Foto: Егор Камелев auf Pixabay)

Jedes Jahr helfen Naturschutzverbände, wie zum Beispiel der NABU, den Kröten unbeschadet an ihrem Laichgewässer anzukommen. Entlang großer Verkehrsstraßen werden Zäune aufgebaut, die die Kröten in eine Eimer-Falle führen. Zweimal am Tag werden Naturschützer dann zum Kröten-Taxi und bringen die Erdkröten in den Eimern sicher auf die andere Straßenseite. Von dort aus kann’s für die Tiere dann auf schnellstem Weg weitergehen.

Diese wichtige Arbeit könnt auch ihr als Familie unterstützen und braucht dazu nicht einmal besondere Vorkenntnisse. Für deine Kinder ist es darüber hinaus bestimmt eine tolle und spannende Erfahrung, das Spektakel der Krötenwanderung so hautnah mitzuerleben.

Über die bundesweite NABU-Gruppensuche erfährst du, wo der NABU bei euch aktiv ist. Oder wirf einen Blick auf die Liste der Krötenzäune in Deutschland. Vielleicht gibt es einen ganz in eurer Nähe.

3. Rauschende Birken

Wenn Tage länger werden und Temperaturen steigen, wachen die Bäume aus der Winterruhe auf und das Wasser beginnt von den Wurzeln in die Krone aufzusteigen. Es liefert dem Baum die Energie, die er braucht, um seine Blätter zu bilden und das Besondere: diesen „Saftaufstieg“ könnt ihr sogar hören.

Ein langer Weg nach oben (Foto: Rudy and Peter Skitterians auf Pixabay)

Besonders gut eignen sich Birken für dieses Experiment, denn sie haben im Vergleich zu anderen Baumarten eine sehr dünne Rinde. Alles was ihr braucht ist ein Stethoskop. Macht euch damit am nächsten sonnigen Märztag auf die Suche nach einer Birke und haltet es an den Stamm. Mit etwas Glück werdet ihr es ordentlich Rauschen und Glucksen hören.

4. Wanderstock schnitzen

Es gibt kein bestimmtes Alter, ab dem Kinder verantwortungsvoll selbst schnitzen können. Vom Waldkindergarten wissen wir, dass einige 3-jährige schon sicherer mit dem Messer umgehen, als manche 6-jährige Kinder. Vertraue da ganz deinem Gefühl und überlasse deinen Kindern Stück für Stück mehr Verantwortung. Sobald sie dann aber ihr eigenes Messer besitzen und gelernt haben damit umzugehen, wird voller Freude jedes Stück Holz bearbeitet, dass ihnen unter die Klinge kommt!

Ein besonders schönes Andenken aus dem Wald ist ein selbst-geschnitzter Wanderstock. Manchmal dauert es viele Tage, bis die Kleinen mit ihrem Werk zufrieden sind, aber am Ende verleiht er ihnen auf jeder Tour Superkräfte.

(Foto: FelixMittermeier auf Pixabay)

Sucht euch draußen einen stabilen, geraden Ast vom Boden. Bitte schneidet keine Äste von Bäumen oder Sträuchern ab. Am besten eignet sich Holz, das noch recht saftig ist.

  1. Mit der Säge am Taschenmesser schneidet ihr den Ast auf die richtige Länge zu: etwa vom Boden bis zur Achsel.
  2. Nun gibt es zwei Möglichkeiten eure Stöcke zu verzieren. Am einfachsten ist es, wenn ihr die Rinde am Stock lasst und sie nur an bestimmten Stellen zur Verzierung wegschnitzt. Ihr könnt zum Beispiel Punkte, Spiralen, euren Namen oder Zickzack-Muster in die weiche Rinde schnitzen.
  3. Noch langlebiger werden eure Wanderstöcke, wenn ihr die Rinde erst einmal vorsichtig komplett entfernt. Danach schnitzt ihr eure Buchstaben, Muster und Verzierungen in das etwas härtere Holz.
  4. Zuhause könnt ihr den kahlen Stock dann noch mit Schmirgelpapier abschleifen und die Verzierungen bunt anmalen. Dann hängt ihr eure Wanderstöcke am besten an einen luftigen Ort zum Trocknen.

Das Schnitzen von Wanderstöcken ist eine wirklich tolle, fast meditative Aktion, die euch als Familie näher zusammenrücken lässt. Deinen Kindern wird es enorm gut tun, dein Vertrauen in ihr Verantwortungsbewusstsein zu spüren und gleichzeitig werden sie auch dankend deine Hilfe in Anspruch nehmen, wenn sie beim Schnitzen nicht weiter kommen.

5. Einen Gipfel erklimmen

Um einen Berggipfel zu besteigen musst du nicht in Süddeutschland wohnen. Alles was zählt ist eure Einstellung. Denn dann fühlt sich selbst eine Erhebung von nur 100 m an wie eine Heldentat. Oben angekommen könnt ihr auch ein improvisiertes Gipfelkreuz aus Zweigen aufbauen und heroische Fotos daneben machen.

Fast überflüssig zu erwähnen, dass zur Belohnung natürlich auch eine Bergsteigermahlzeit im Gepäck sein sollte.

Gipfelmarkierung am Monte Troodelöh
Gipfelmarkierung am Monte Troodelöh“ von Travus, Lizenz: CC BY-SA 3.0 / Farben verbessert

Und so gehst du vor: Suche im Internet nach „Höchste Erhebung “ + Deine Stadt. Dann stößt du z.B. in Köln auf den sagenumwobenen „Monte Troodelöh“ mit seinen unbarmherzigen 118 m ü. NN (Foto oben). Na wär‘ das nix? In diesem Fall gibt’s oben sogar ein Gipfelbuch, in das sich die unerschrockenen Bergsteiger eintragen können. Für weitere Gipfel-Ideen findest du bei Wikipedia die Liste der höchsten Berge der 16 Bundesländer.

Habt Spaß da draußen!

Na, was unternehmt ihr als erstes? Seid ihr auf der Suche nach Bärlauch schon fündig geworden? Egal welche Ausbüxereien ihr diesen Monat gemeinsam erlebt, wir wünschen euch viel Freude und eine unvergessliche Zeit da draußen als Familie.

In diesem Sinne – Viel Spaß beim Ausbüxen!

Jana und Paddy

Habt ihr Fotos von euren Wanderstöcken oder Bärlauch-Funden? Wir freuen uns über eure Fotos und Erfahrungen in den Kommentaren.

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Kommentare (4)

  • Alex

    Ja, und nicht zu vergessen …
    Jetzt ist auch die Zeit in der man Birkensaft zapfen kann.
    Allerdings anständig ohne den Baum zu schaden !!!

  • Alex

    Hi Paddy.
    Also ich verwende dafür einen kleinen Bohrer. Durchmesser nicht größer als 8mm.
    Ein Loch von schräg unten in den Stamm bohren, aber bitte nicht zu tief. 2cm reichen völlig und die Birke verkraftet das.
    Dann schnitzt man sich ein kleines Stöckchen was in das Loch passt und macht eine kleine Kerbe oben am Ende. An die Kerbe kann man dann ein kleines Gefäß hängen.
    Ja und dann am besten über Nacht warten. Zu dieser Jahreszeit kommt da schon mehr Birkensaft zusammen als nur ein kleiner Schluck. Und herrlich süß schmeckt das auch.
    Und wenn man am Ende noch das Loch das man gebohrt hat verschließt ist alles gut.
    Viel Freude beim Ausprobieren.

    • jana Autor

      Hi Alex,
      danke für deine Erklärung. Wir haben während der Recherche zum Artikel über verschiedene Methoden zum Zapfen von Birkensaft gelesen und vor ein paar Jahren auch selbst schon mal ein paar Tropfen gezapft. Zum einen muss man, wie du schon schreibst, ein paar Dinge beachten um sicher zu gehen, dass die Birke keinen Schaden davonträgt. Zum anderen haben viele Bäume zur Zeit sehr mit der Trockenheit der letzten Jahre zu kämpfen. Der mögliche Schaden an den Bäumen stand für uns letztendlich nicht im Verhältnis zum Zugewinn für die Familien. Wir haben uns deshalb bewusst dazu entschieden, das Anzapfen nicht als Abenteueridee mit aufzunehmen. Dir weiterhin viel Spaß beim Ausbüxen und liebe Grüße, Jana

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