Der Winter ist da! Und wenn wir am Morgen die Rollläden hochziehen und über Nacht alles weiß geworden ist, dann strahlen die Kinderaugen. Beim ersten Schnee wollen meine Kinder am liebsten noch vor dem Frühstück nach draußen. Doch auch nach mehreren Wochen hat der Schnee noch nicht an seiner Faszination verloren. Es wird gebaut, gespielt und natürlich Schlitten gefahren, was das Zeug hält.
In diesem Artikel möchte ich euch 7 Ideen mitgeben, was ihr bei Schnee und eisigen Temperaturen mit euren Kindern draußen Schönes machen könnt. Die Aktivitäten eignen sich für den Winter-Kindergeburtstag, genauso wie integriert in die nächste Ausgebüxt-Tour oder einfach für Spaß direkt vor der Haustür.
1. Landart aus Schnee

Einen Schneemann bauen kann jeder. Aber habt ihr schon mal probiert, aus Schnee richtige Kunstwerke zu bauen? Ihr könntet zum Beispiel einen großen Wäschekorb oder Blumenkübel mit Schnee füllen, gut pressen und dann umstülpen, sodass ihr einen festen Schneeblock bekommen habt. Jetzt können die Kinder mit Metallschaufeln oder Stöcken und Hammer Skulpturen aus dem Schneeblock klopfen. Funktioniert sogar noch besser, wenn der Schnee ein paar Tage lang im Kübel war und schon etwas angefroren ist.
Wenn die Schneeschicht nur sehr dünn ist, lassen sich im Schnee mit einem Stock oder einfach mit den Füßen schöne Bilder malen.
Wenn der Schnee schon fast getaut ist, und nur noch einzelne Schneeberge übrig sind, könnt ihr dort den Schnee holen und als „Farbe“ benutzen, um auf den unbeschneiten Flächen Bilder zu „malen“ bzw. zu legen.
Wenn der Schnee die richtige Konsistenz hat und etwas „pappt“, könnt ihr damit im Wald die Bäume verzieren und zum Beispiel kleine Schneemännchen oder -tiere auf die Baumrinde kleben, die aussehen, als würden sie an den Bäumen hochklettern.
2. Ein Schneelabyrinth bauen

Dafür braucht ihr am besten eine kleine Schneeschippe, es geht aber zur Not auch mit den Füßen. Sucht euch ein Stück schneebedeckte Erde, über die noch niemand drüber gelaufen ist, die also noch ganz unberührt und weiß ist. Dort bahnt einer von euch ein Schneelabyrinth für die anderen, die während des Bauens natürlich nicht zuschauen dürfen, um die Irrwege nicht auf Anhieb zu erkennen. Ihr macht also kleine Wege frei, die sich oft verzweigen und manchmal plötzlich enden, manchmal aber auch weitergehen. Irgendwo ist die Mitte oder das Ziel des Labyrinths, das ihr mit einem Stock im Schnee markieren könnt. Wenn ihr wollt, versteckt ihr dort noch einen kleinen Naturschatz im Schnee. Denkt daran, dass ihr beim Bauen auch selbst nur in den bereits gebahnten Spuren laufen dürft, damit der Rest des Schnees unberührt bleibt und die Wege gut erkennbar sind. Wenn ihr fertig seid, können die anderen den Weg durchs Labyrinth bis zum Ziel suchen. Und dann natürlich selbst ein Labyrinth für euch bahnen.
3. Die Luftballonschlacht

Nehmt einen aufgeblasenen Luftballon oder einen sehr leichten Ball mit nach draußen. Dann sucht ihr euch eine freie Fläche und bildet zwei Gruppen. In die Mitte der Fläche malt ihr eine Trennlinie in den Schnee oder legt sie mit Stöcken. Dort wird der Luftballon hingelegt. Nun versucht jede Gruppe den Luftballon mit Schneebällen abzuwerfen, um ihn möglichst weit auf die gegnerische Seite zu schießen.
4. Eine Eis-Girlande bauen

Für diese Winter-Idee braucht ihr hohe Minustemperaturen oder wenn es nicht ganz so kalt ist, mehr Geduld oder die Kälte über Nacht. Nehmt euch kleine Blumentopfuntersetzer oder Sandförmchen und sammelt schöne Naturmaterialien, die ihr hineinlegen könnt. Hagebutten, Bucheckern, kleine Zweige oder Tannennadeln … alles was ihr so findet. Dann füllt ihr die Schalen mit Wasser auf und legt ein Stück Juteschnur hinein. Wenn ihr einzelne Anhänger haben wollt, bekommt jede Schale ihre eigene Schnur, ansonsten nehmt ihr eine lange Schnur, die durch jedes Förmchen läuft. Wichtig ist, dass die Schnur richtig im Wasser liegt. Dann lasst ihr die Förmchen so lange draußen stehen (zum Beispiel über Nacht), bis das Wasser gefroren ist und ihr die Eis-Girlande aus den Schalen lösen und aufhängen könnt.
Tipp: Ihr könnt auch eine Muffinform nehmen und befüllen. Oder ihr färbt das Wasser vor dem Befüllen mit Wasser- oder Lebensmittelfarbe bunt ein.
5. Ein Eis-Windlicht gestalten

Diese Idee funktioniert ähnlich wie die letzte, nur dass ihr eine höhere Form braucht. In die Mitte der mit Wasser und Naturmaterialien gefüllten Schüssel stellt ihr einen mit Steinen beschwerten kleinen Becher, der den Platz ausspart, an dem später Teelicht oder Kerze stehen sollen. Auch eine Gugelhupfform eignet sich gut, um ein Eis-Windlicht zu bauen. Durch die größere Menge Wasser, dauert es je nach Temperatur länger, bis das Windlicht komplett gefroren ist.
6. Die Schneebäckerei

Schnappt euch Schaufeln, Sandförmchen, kleine Eimer und Ausstechförmchen und sucht euch einen schönen Platz für eure Schneebäckerei, zum Beispiel eine Bank, die die Theke darstellen kann.
Dann können die Kinder mit Hilfe der Förmchen nach Herzenslust Kuchen oder kleine Törtchen backen und anschließend mit Naturmaterialien verzieren. Um die Ausstechförmchen nutzen zu können, müsst ihr den Schnee in einer kleinen Schicht auf der Bank erst richtig platt drücken. Dann sollte es gut funktionieren.
7. Seifenblasen gefrieren lassen

Wenn es Minustemperaturen hat, könnt ihr versuchen, Seifenblasen gefrieren zu lassen. Das ist nicht ganz so einfach, aber mit etwas Geduld und Experimentierfreude kann es gelingen. Am besten stellt ihr die Dose mit der Seifenlauge vorab schon ein paar Minuten ins Kalte (nicht zu lange, sonst wird die Lauge zu Eis!). Dann könnt ihr Seifenblasen pusten und wieder auffangen und dann versuchen, sie ganz sanft auf dem Schnee oder auf einem Tisch abzulegen, ohne dass sie platzen. Mit etwas Glück und Geduld könnt ihr dann dabei zuschauen, wie sich auf der Seifenblasenhaut Eiskristalle bilden, bis schließlich die ganze Seifenblase gefriert (oder platzt! ;-)).
Bonus-Idee: 8. Vereist – Ein Fangspiel (nicht nur) für kalte Tage
Für dieses Fangspiel braucht ihr zwar kein Schnee oder Eis, allerdings ist es ein tolles Spiel, um an kalten Wintertagen den Körper wieder aufzuwärmen. Ihr solltet allerdings mindestens zu dritt sein und je mehr, desto besser. Einer von euch ist der Fänger. Wenn jemand gefangen wurde, so wird er oder sie „vereist“, das heißt, dass die Person wie eingefroren stehen bleiben muss. Die anderen noch freien Mitspieler können die vereiste Person durch Abklatschen wieder befreien. Der Fänger hat gewonnen, wenn er es geschafft hat, alle Mitspieler zu vereisen. Wenn das nicht gelingt, wird nach einer Weile getauscht und der nächste Fänger darf sein Glück versuchen.

Sophie Mikosch ist Autorin, Waldspielgruppenleiterin und Bloggerin auf der Seite Mütterimpulse – bewusst und natürlich leben.
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